Trauerbegleitung und Beratung

Gefühle der Trauer und Trennung zuzulassen ist eine ganz natürliche, persönliche und individuelle Angelegenheit sowie ein notwendiger Bestandteil
der Trauerarbeit.

In unserer heutigen Gesellschaft werden die Themen Tod und Sterben jedoch weitgehend aus dem Leben verbannt.

Da Tod und Sterben uns Angst machen, tun wir alles, um uns nicht damit befassen zu müssen. Trauernde werden nach einer Zeit der Schonung deshalb oft als Belastung empfunden und sollen meist nach Ansicht von Außenstehenden, ihren Schicksalsschlag möglichst bald überwinden.

Irgendwann im Laufe unseres Lebens werden wir alle mit dem Tod eines nahen Angehörigen und der damit verbundenen Trauer über dessen Verlust
konfrontiert. Plötzlich bestimmen Gefühle, die wir so vielleicht noch nie erlebt haben, unseren Alltag. Diese Gefühle können so verwirrend und übermächtig sein, dass manche glauben,  „ verrückt“  werden zu müssen und dies  nicht ertragen zu können. Denn mit dem Verlust der verstorbenen Person „ver-rückt“ sich in dem Trauernden das einst gemeinsame Ordnungssystem.
Oft stehen Mitmenschen diesem Zustand hilflos gegenüber, und die trauernde Person fühlt sich allein gelassen und weiß nicht, wie sie mit ihren Gefühlen und der gegenwärtigen Situation umgehen soll.

Auch kommt es vor, dass Trauernde in einzelnen Trauerphasen verharren Sie leben in der Vergangenheit oder hadern mit ihrem Los. Andere wiederum unterdrücken ihre Trauer oder versuchen dem Schmerz im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Weg zu gehen. Verzweiflung, Einsamkeit, soziale Abgrenzung, Depressionen, Ängste, Wut, Hass, Ohnmacht, Schuldgefühle und körperliche Krankheitssymptome können die Folge sein. Früher oder später brechen aber viele Menschen, die jedes bewusste Tauern vermeiden, zusammen. Eine Therapie ist dann meist unumgänglich.
Diese Erfahrung durfte ich in meinem Leben auch persönlich machen. Nach dem Unfalltod meines Sohnes verdrängte ich lange die Realität, ein Zusammenbruch blieb nicht aus und jahrelange körperliche und psychische Krankheitssymptome folgten. Erst nach der viele Jahre später nachgeholten Trauerarbeit konnte ich zu mir finden.
Kein Weg führt im Leben an der Trauer vorbei, sondern nur hindurch. Man kann Trauer nicht „loswerden“. Sie wartet immer darauf, durchlebt und verarbeitet zu werden. Trauern zu können ist eine Stärke - keine Schwäche. Die Trauer zu spüren heißt, mit seinem Inneren in Kontakt und lebendig zu sein. Der Trauerprozess braucht Zeit. Zeit allein heilt aber keine „Trauerwunden“. Im einsamen Kämmerlein zu trauern macht krank. Trauer braucht Menschen,  Gemeinschaft, Mittel und Wege des Ausdrucks, um ins Fließen zu kommen. Trauer wirkt heilend und hat eine enorme Lebensenergie. Sie bitte die Chance zu reifen, sich zu wandeln und weiter zu entwickeln.  
Manche Menschen stehen der eigenen Anpassung an die veränderte Situation im Weg, indem sie auf ihre Hilflosigkeit beharren, anstatt die zur Bewältigung ihres veränderten Alltags notwendigen Kompetenzen zu entwickeln.
Wer trauert, vergisst die tote Person, die in seinem Leben eine so große Rolle spielte, niemals ganz und zieht sich emotional nicht vollständig von ihr zurück.
Wir können Menschen, die uns nahe standen, nicht aus unserer Lebensgeschichte streichen, ohne unserer eigenen Identität zu schaden.
Die Aufgabe der Trauerbegleitung besteht nicht darin, trauernde Menschen darin zu bestärken, ihre Beziehung zu der toten Person aufzugeben, sondern sie zu ermutigen, der verstorbenen Person in ihrem Leben einen angemessenen Platz einzuräumen, der sie in die Lage versetzt, selbst positiv weiterzuleben.
Trauer ist ein fließender Prozess, in dem der Betroffene versucht, sich an die veränderte Situation anzupassen, die durch den Verlust der geliebten Person entstanden ist.
Es ist ein Prozess des Ordnens, der hilft, die Bindungen zur verstorbenen Person zu behalten, diese jedoch emotional neu zu „verorten“, um eine dauerhafte Verbindung mit der verstorbenen Person in mitten des Aufbruchs in ein neues Leben zu finden.

Jeder Mensch trauert auf seine ganz individuelle Art und Weise.

Verlustschmerzen und Trauer sind eine ganz normale Reaktion auf den Tod nahe stehender Menschen. Damit Sie sich dieser Lebenskrise mit Ihren körperlichen Symptomen und Gefühlen, die die Trauer begleiteten, nicht hilflos ausgeliefert fühlen, möchte ich sie gerne liebevoll und empathisch durch ihre einzelnen Trauerphasen und Prozesse begleiten, damit sie gestärkt und geordnet ihren eigenen Weg finden können.

Gerne begleite und berate ich Sie auch in Ihrer vertrauten Umgebung oder einem Ort Ihrer Wahl.


 
Karin Köhler
Psychologische Beraterin
Rädchen 7
35625 Hüttenberg-Vollnkirchen

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